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Tonspuren bleiben stumm - gelöst - Druckversion

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Tonspuren bleiben stumm - gelöst - netwalker - 24-05-2019

Hallo,
neulich habe ich dieses Forum entdeckt und freue mich auf einen interessanten Erfahrungsaustausch mit anderen Mitgliedern, wobei ich hoffentlich auch für andere Forummitglieder nützliche Hinweise einbringen kann. Ich habe jahrelange Erfahrung im Umgang mit Schnittprogrammen bzw. in der Bildbearbeitung. (Software: Edius und NIK)
Ich bin allerdings DVR-Anfänger, selbst wenn ich der Einarbeitung ziemlich flott Fortschritte machen konnte. Derzeit arbeite ich die Lektionen des "Ultimativen Leitfaden zu DVR 15" durch und besitze das DVR 15 Studio.
Darf ich gleich am Anfang um eine kleine Hilfeleistung bitten?
Nach Import meiner *.mts Clips bleiben die mit importierten Tonspuren stumm, wobei DVR die Tonspuren erkennt und diese im Timeline ordnungsgemäß erstellt. Selbst bei maximaler Lautstärkeeinstellung im Inspektor bleiben die Tonspuren stumm.
Zusätzlich erstellte Tonspuren (z.B. Musik) funktionieren einwandfrei. Auch nach umfangreicher Fehlersuche komme ich nicht weiter.
Die Angaben über Clipdaten lege ich bei.



Interessanter Weise mit Edius HQ-Codec erstellte (umgewandelte) *.avi-Clips werden ordnungsgemäß importiert mit Bild und Ton.
Alle Clips wurden mit der gleichen Kamera (Panasonic Lumix GH) erstellt.


- Onkel Hatti - 24-05-2019

funktionieren andere Videos? DR hat manchmal Stress, Dateiformate lesen zu können.
Also ggf. hilft konvertieren des Videos. Ich persönlich steh auf FFMpeg...

Hatti


- Holger - 24-05-2019

Naja, die Windows Details sind ja idR nix sagend.
Versuche mal den MPC-HC und dort die Eigenschaften bzw MediaInfo.
Resolve kann nachwievor zB ogg nicht einlesen. Am besten immer Wave nehmen.
Im Zweifelsfall mit (dem Schweizer Taschenmesser) XMediaRecode umwandeln. Geht Verlustfrei. Smile


- Segler - 25-05-2019

Hallo netwalker
hatte damit auch unter DRV 15 mal Schwierigkeiten. Ich konnte es für mich dadurch lösen, dass ich mir den CODEC AvidCodecsLE installiert habe.
Seit dem kann ich meine Canon LEgria HF G30 *.mts Dateien direkt ohne zu konvertieren in DRV bearbeiten.

Welche Kamera ist im Einsatz? Welche Framerate wird benuzt?

Vielleicht hilft es ja weiter.

Segler


- netwalker - 25-05-2019

Erst einmal herzlichen Dank für die hilfreichen Vorschläge, den mit dem AVICodecs würde ich mal testen.
Der DRV Inspektor erkennt zwar die Clips richtig, die Audiospur zeigt jedoch eine waagerechte Linie an.
Separate Audioclips werden fehlerfrei interpretiert, sei es Wave oder mp3, das Anlegen zusätzlicher Audiospuren klappt problemlos.
Meine Kamera, wie ich geschrieben habe eine Panasonic Lumix GH2. Die Framerate der Clips ist 25 fps (s. Bild oben), ich habe es aber auch mit andere Formaten (24 fps) versucht. Vergebens.
Ich vermute auch, daß hier ein Codec-Problem vorliegt, bei dem Vielfalt der Codecs ist es nicht verwunderlich.


- netwalker - 27-05-2019

Ich konnte mittlerweile das Problem lösen, es war tatsächlich ein Codec-Problem. Die stark komprimierten .mts Clips von Panasonic werden offensichtlich nur halbherzig unterstützt.
Nach dem Umschau auf dem Markt stellte sich schnell heraus, daß Freeware-Codecs nicht viel taugen, wenn man auf Bildqualität setzt. Es auch verständlich, die Firmen wollen mit ihren hochwertigen Codecs Geld verdienen. Die Freeware-Versionen dienen lediglich als Teaser.
Ich habe mich letztendlich für die Firma Pavtube entschieden. Man konnte den Converter ohne Einschränkung testen, die Trial-Version macht die konvertierten Videos mit einem Wasserzeichen unbrauchbar. Das Programm kostet auf dem Homepage der Fa. 35 U$ (+ MWSt in der EU), Resellers verlangen 50 $.
Die umgewandelten Clips sind astrein, das GUI ist übersichtlich und die Umwandlung erfolgt schnell, da man alle Prozessorkerne nützt. Es werden gleichzeitig so viele Threads gestartet wie viele Kerne der CPU besitzt.


- Horst Girtew - 27-05-2019

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht mit dem von Onkel Hatti genannten ffmpeg gegangen wäre. Es gibt ja auch GUIs dafür, wenn man nicht so mit den Konsolenprogrammen zurecht kommt. Bildqualität spielt ja keine Rolle, weil die Videodaten doch funktionierten und nur Audio konvertiert werden müsste. Gibt es irgendwo zum Download mal eine Testdatei, dass man das mal probieren kann? Hab selbst keine mts-Dateien hier.


- netwalker - 27-05-2019

Ich denke schon, daß durch Umwege (Tonspur separat umwandeln, stumme Tonspur durch die konvertierte ersetzen) das Problem gelöst werden könnte. Diesen Weg wäre allerdings etwas umständlich, wenn man in einem größeren Projekt mehrere hundert sogar tausende Clips hat. Mit dem neuen Plugin habe ich schon mehr als hundert Clips in *.mov Dateien umwandelt, das funktioniert recht flott und ist eine saubere Sache.
In dem Fall einer separaten Tonkonvertierung wäre die Clipverwaltung im Media Pool ziemlich umständlich, man müsste die Videoclips vom Ton befreien, eine separate Tonspurverwaltung einführen und später die einzelnen Clipteile zusammenführen.
Ich kann gerne eine mts-Datei z.B. via Wetransfer zuschicken.


- Onkel Hatti - 28-05-2019

Der MTS Container speichert häufig den Audio-Anteil im AC3 Format, da gabs mal Stress mit.

ffmpeg -i %1 -c:v copy -c:a aac -b:a 128k %~n1_aud.mp4
oder für eine einzelne Datei:
ffmpeg -i input.mts -c:v copy -c:a aac -b:a 128k output.mp4

Gespeichert in einer Batch-Datei (Windows, unter Linux muss man die '%1' auf Shell-Parameter umändern, Mac weiss ich nicht).
Nutzt FFMpeg, um den Audio-Anteil einer Datei in das Format AAC mit 128kbit/s zu konvertieren. Der Videoanteil wird nur kopiert (-c:v copy) Da FFmpeg so ziemlich jedes Videoformat in so ziemlich jedem Container kennt, ist das Videoformat also ziemlich wurst.
Da FFMpeg auch so ziemlich jedes Audioformat kennt, ist das Audio-Quellformat auch fast wurst. Komplizierter wird es, wenn das Quellformat in 5.1 oder sogar 7.1 oder so vorliegt. Geht auch, der Befehl ist nur komplizierter. (Hab ich aber noch nie gemacht)
Das geht sehr zackig (auf meinem Schlitten etwa mit 1600fps, weil Video ja nicht kodiert wird).
Für solche Sachen, die ja immer wieder auf die selbe Art auftauchen, hab ich davon mehrere FFMpeg - Befehle in Batch Dateien, die ich über eine andere Batch Datei auch mit 'convert-mts.bat *.mts') mit Wildcards aufrufen kann.
Grundsätzlich kann FFMpeg jedoch kein Multiprocessing.
Der gewählte Converter ist bestimmt super, will ich nicht in Abrede stellen, frei nach dem Motto: "Wer die Kohle für ne teure Kamera hat, sollte auch die Asche für nen vernünftigen Converter haben".
Aber FFMpeg reicht und ist oftmals die Referenz für einen Encodierer, gerade H.264 und H.265.

Hatti


- netwalker - 28-05-2019

Herzlichen Dank Onkel Hatti für die ausführliche Erklärung.
Deine Beschreibung trifft haargenau ins Schwarze. Meine Kamera - eine Panasonic Lumix GH 2 - nimmt tatsächlich im Audiofomat AC3 5:1 auf.
Heute gehört sie zwar zum alten Eisen - mittlerweile gibt es sogar das Nachfolgemodell GH 5 - aber damals hat man mit der Kamera sogar beim ZDF Fernsehfilme gedreht (bei gleichzeitigem Einsatz von 5 Kameras). Hat weder wetterfestes Magnesiumgehäuse noch nimmt sie mit 4 K/6 K auf wie die GH 5, aber sie reicht für Privatzwecke vollkommen aus (zumindest für mich).
Der Spruch mit der Kohle und Asche ist köstlich. Smile
Ich bin sicher, daß die Konvertierung im FFMpeg mit Wildcards auch ohne Multitasking ziemlich zackig geht, aber die spätere Handhabung der Clips im Media Pool bleibt trotzdem umständlich.
Wenn das Zusatzprogramm "wenig Asche" kostet (etwa ein Essen für zwei), dann ist dessen Zukauf für mich OK.