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Generelle Frage zu Codecs
#1
Hallo, 

ich bin gerade aus dem Urlaub zurückgekommen und habe ein paar GoPro-Videos geschnitten und gerendert. Diesmal nicht mit DR sondern mit der GoPro Quick App. Aber das tut hier nicht so viel zur Sache, denke ich.

Die Videos habe ich mit 1080p und 30 fps aufgenommen. Die Originalschnipsel haben so ca. 350 MB pro Minute. Mit 1080p habe ich sie auch gerendert in H.265. Beispielhaft ist hier für 2:55 Minuten Video eine Datei mit einer Größe von 572 MB entstanden. Bei Quick kann man nicht so viel einstellen, mit DR hätte ich das wohl noch ein bisschen optimieren können.

Das Video wurde in meinem Google Account gesichert. In der Cloud nimmt es nur 126 MB Platz ein. Wenn ich es aus der Cloud herunterlade, werden es auf einmal 177 MB. Es sind in beiden Fällen noch immer 1080p.

Und wenn ich jetzt mein gerendertes Original und die aus der Cloud heruntergeladene Kopie parallel ansehe, stelle ich kaum einen sichtbaren Qualitätsunterschied fest. Auf einem 22-Zoll-Monitor!

Nun habe ich folgende Fragen:

1. Wie macht Google das, bei viel geringerer Dateigröße eine vergleichbare Qualität hinzubekommen? Wenn ich in DR die Einstellungen soweit runterschraube, dass eine ähnliche Dateigröße herauskommt, würde man das sicherlich sehen.

2. Noch viel wilder: Für den Flug hatte ich mir ein paar Filme bei Amazon Prime heruntergeladen. In guter Qualität (das ist die zweitschlechteste Einstellung) schafft Amazon es, ca. 2 Stunden in ca. 450 MB zu pressen. Das kann man auf einem 10-Zoll-Bildschirm wirklich gut ansehen. Wie geht das? Den Codec hätte ich auch gern!

3. Warum wächst die Dateigröße meines Videos beim Download aus der Cloud um ca. 50 MB oder 40% an?

Vielleicht gibt es ja hier ein paar Codec-Experten, die mir auf die Sprünge helfen können. Danke schon mal.

Der Junkie
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#2
Nun, Amazon hat ganz andere Möglichkeiten zu optimieren, nicht allein beim Codec. Bei Spielfilmen wird oft sogar szenenweise unterschiedlich komprimiert, je nach Detailgrad. Da Rauschen für einen Codec auch 'Detail' ist, wird auch aufwändig entrauscht. Da kannst Du mit Amateurmitteln kaum mithalten, es fängt schon beim viel hochwertigeren Ausgangsmaterial an.

Was Google Drive da genau macht, weiß ich auch nicht. Vermutlich ein Zip oder RLE encoding. Ist mir auch egal, da es a) wenig wirksam und b) völlig verlustfrei ist. Hier werden aus 268,6 MB Nachtaufnahme im Drive 256,1 MB. Wenn Du ein sehr klares Bild mit gleichmäßigen Farbflächen hast, kann der Unterschied etwas größer sein.
Ich bekomme nach dem Download exakt die gleiche Größe zurück wie beim Original.

Wenn Du selber enkodierst, ist es eine gute Sache, dass die Datei – beim gleichen Codec – etwas größer wird. So minimierst Du die Verluste, die jede erneute Kompression addiert.

Schau Dir mal einen Spielfilm aus der Mediathek an. Prime Time, nicht Billigproduktion, also Tatort zum Beispiel. Die sehen auch ziemlich gut aus, obwohl selbst bei höchster Qualität ziemlich niedrige Datenraten benutzt werden. Die verwenden übrigsein x.264, komprimieren also mit ffmpeg. Kann etwas besser werden als mit DR Bordmitteln.

- MacBook M1 Pro unter Monterey 12.7.3
- Resolve und Fusion Studio 18.6.5
- Mini Monitor 3G in HD mit kalibriertem Asus ProArt
- Blackmagic Pocket HD, UMP 4,6 und Sony Alpha A7 IV
- DJI Mavic Air 2
- iPhone 15 Pro Max
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#3
Hallo Nomade, 

wenig Rauschen mag natürlich eine gute Erklärung sein für die geringen Dateigrößen bei Prime und anderen. Ich dachte eben nur, dass die auch mit den üblichen Codecs arbeiten. Und da ist man bei zu viel Kompression doch schnell bei einem Ergebnis wie bei Minecraft, oder?

Meine Filme sind Unterwasseraufnahmen, da rauscht es vermutlich ordentlich. Dazu viele Fische, viel Bewegung. Und die Standardeinstellungen von Quik gehen wohl sehr in Richtung gute Qualität. So erklären sich dann wohl die 500 bis 600 MB für 3 Minuten. Und das Ergebnis war auch auf einem 55Zöller noch ganz gut anzuschauen. Das allerdings auch nach der Recodierung durch Google bei einem Drittel der Dateigröße. Hier hatte ich nur das Problem, dass das Streaming von meinem Chromebook via Chromecast hakte. Vom PC via HDMI war es kein Problem. 

Naja, ich nehme es, wie es ist. 

Grüße, der Junkie.
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#4
Du könntest es ja einfach mal versuchen, das Video mit dem AV1 Codec zu speichern.

Ziehe dein Video in Handbrake, wähle mp4 und bei Videoencoder AV1 (SVT). Die Datenrate solltest du jetzt z.B. auf 5000 kb/s stellen, den Rest kannst du so lassen. 

Der AV1 Encoder soll effizienter arbeiten als H265. Unter Umständen siehst du kaum einen Unterschied, bei erheblich kleineren Dateien.
Wenn du nicht gerade eine RTX 4000 verbaut hast, wird nur per Software gerendert.
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