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Effekte über Fusion langsamer - Warum
#1
Hallo zusammen,

in letzter Zeit habe ich wieder damit begonnen, analoges Videomaterial zu digitalisieren. Analoge Videotechnik ist ein Hobby von mir. Von den alten Heimformaten, wie VHS, Betamax, Video 2000, VCR .....geht das ganze bis in die Studioliga mit Betacam, U-Matic und auch 1" C Format usw.
Gerade die Heimformate haben natürlich schon damals eine eher beschränkte Qualität gehabt, die nun nach Teilweise über 40 Jahren Lagerung der Bänder kaum besser geworden ist. Auf der Röhre sieht das Zeugs meistens noch recht brauchbar aus. Am LCD oder Digitalisiert am Computer wirds dann richtig böse.

Nachdem ich Schnittechnisch bei meinem Modernen Material mittlerweile auf Resolve umgestiegen bin und die Software in der Studioversion habe, bot es sich natürlich an, mich hier auch mal etwas an der Restauration alter Aufzeichnungen zu versuchen.

Nach dem Digitalisieren im DV Format (Ich nutze einen alten Firewire DAC von Datavideo, da dieser einer der wenigen ist, der auch mit einem derart timinginstabilem Signal klar kommt, wie es von Video 2000 kommt) also das ganze in Resolve gepackt und folgendes damit gemacht:

1. Deinterlacing und Scaling auf 1080x1440p50 (das passiert ja mehr oder weniger Automatisch beim Iport des Clips, sofern das Projekt vorher korrekt angelegt ist
2. Ein bisschen Cropping um den Overscan bereich der alten Röhrenmonitore nachzubilden und die ausgefranzten Bildkanzen wegzuschneiden.

Dann beginnt die eigentliche Bearbeitung und damit auch meine Frage:

Nun habe ich folgende Effekte als Nodes in Fusion angelegt:

3. Defliker
4. Noise Reduction
5. Sharpen

Das Teilweise starke Farbflächenflimmern von stark gesättigten Titeleinblendungen usw bekomme ich über den deflicer Filter gut weg. Danach gehts mit Temporal und Spatial NR dem eigentlichen Bildrauschen an den Kragen um das ganze zum Schluss noch ein bisschen Nachzuschärfen.

So weit so gut. Das Ergebniss passt mir gut, aber die Performance beim Rendern ist eine Katastrophe. Versteht mich nicht falsch, ich weiss, dass gerade der Tempral NR und das Deflicker viel Rechenartbeit sind, aber ich renderte hier mit 1,5-2fps raus. Das ist bei oft sehr langen Aufnahmen einfach nicht Praxistauglich.
Ich behaupte mal, dass mein PC recht potent ist:
CPU: XEON E5-2687W v4 12 Core
RAM: 128GB
GPU: 2x Nvidia Quadro P6000
 Ich beobachtete Jedoch, dass beim Rendern kaum Leistung von der GPU gefordert wurde. Beide GPUs lagen so bei 15% Maximale Auslastung. Die CPU langweilte sich sowieso (ok. das soll ja auch so sein, wenn die GPU rendert) und Ram is ebenfalls leer geblieben.

Demnach die Große Frage: Was bremst mein System hier derart aus?

Vorhin habe ich einen Versuch gemacht und die selben Effekte, mit den selben Einstellungen nicht als Nodes in Fusion rein gepackt, sondern in der Edit Page einfach als Effekt auf den Clip geklatscht und dann über den Inspector eingestellt.
Wenn ich das nun so rendere, dann wird plötzlich Leistung von den GPUs gefordert, beide laufen bei knapp über 90% Auslastung und ich komme plötzlich auf über 20fps im Export.

Unterm Strich mache ich das selbe, aber über einen anderen Weg.

Kann mir einer sagen, woran es liegt, dass das über Fusion nicht richtig läuft bzw was ich falsch mache?

Unter Fusion fand ich es halt recht Praktisch, da ich mir die Nodes mit den Einstellungen einfach so als Preset gespeichert hatte und sie so nur hätte einfach einbinden müssen, wenn die Nächste Videodatei zu bearbeiten ist. Die Einstellungen müssten dann immer nur noch minimal angepasst werden und nicht komplett neu gemacht.

Viele Grüße und schöne Feiertage
Christian / Commodore Man
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#2
Fusion ist einfach langsam. Ich benutze in der Regel die Standalone-Version und rechne das Ergebnis in einem hochwertigen Codec raus.
Das kann man dann wie jeden anderen Clip in DR benutzen.
Andererseits gibt es doch alle von Dir genannten Filter auch in DR. Da sind sie deutlich schneller, wenn auch nur auf sehr kräftigen Profirechnern mit mehreren GPUs in voller Größe echtzeitfähig.

Aber sehr sinnvoll ist Dein Workflow nicht. Ich würde da ganz anders rangehen:
– Erst mal zu 50p de-interlacen und das Ergebnis in Originalgröße weiterverwenden. Kann man ggf. auch in einem hochwertigen Codec wie Cineform rausrechnen.
– In dieser Größe Deflickern und Rauschminderung, Du gewinnst ja nichts beim größeren Bild, es dauert nur länger.
– Dann erst hochskalieren mit SuperScale und nicht separat schärfen, sondern direkt dort die Kantenschärfung einstellen.
– Beschneiden kannst Du dann auch im Inspector.

Das dürfte wesentlich schneller laufen.

- MacBook M1 Pro unter Monterey 12.7.3
- Resolve und Fusion Studio 18.6.5
- Mini Monitor 3G in HD mit kalibriertem Asus ProArt
- Blackmagic Pocket HD, UMP 4,6 und Sony Alpha A7 IV
- DJI Mavic Air 2
- iPhone 15 Pro Max
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#3
Hallo und schon mal Danke für Deine Antwort!

Das mit dem Skalieren is sowieso so ne Sache, die ich aktuell nur wegen Youtube mache. Das Zeug für mein Eigenes Archiv bleibt im Moment in der Originalauflösung. Mehr kommt da vom Band ja sowieso nicht. Aber Youtube macht aus 575i ja schon mal aus prinzip 480p und das bei einer Datenrate, die grundsätzlich sowas von üble mpeg artefakte hat, dass sich das ja keiner Ansehen kann. Mein gefundener Workaround war dementsprechend das ganze auf 1440x1080p aufzublasen. Schon nutzt Youtube brauchbare Datenraten und das ganze sieht um welten Besser aus.

Ich hatte ursprünglich gehofft, mir ein komplettes Effekt Template zusammen basteln zu können, dass ich dann jeweils in einem Schritt so hinzufügen kann, ein paar kleinere Anpassungen und dann den Rechner machen lassen. Aber scheinbar muss ich mich davon verabschieden.

Ich dachte, dass ich vielleicht einfach irgendeine Einstellung falsch habe, wegen der Fusion die GPU nicht richtig nutzt oder so. Aber wenn das so ist, dann ist das halt so.

Viele Grüße
Christian
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